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Total überzuckert: Agavendicksaft?

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© pierivb, istockphoto.com


Zucker ist überall – und er versteckt sich


Und perfiderweise ist er auch da, wo wir ihn nicht vermuten. Immer häufiger kommt es vor, dass sich Produkte, die sich einen besonders gesunden Anstrich geben wollen, als wahre Zuckerbomben erweisen. Darauf verweist zum Beispiel die von Thilo Bode geleitete Organisation foodwatch. Für besonders dreiste Werbelügen verleihen die selbst ernannten „Essensretter“ regelmäßig den „Goldenen Windelbeutel“ – Zucker gehört dabei fest zum enttarnten „Lügeninventar“.



Unumgänglich: der Zucker-Check


Wer sich vor der allgemeinen Überzuckerung wehren will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich die Auflistung der Zutaten auf jeder einzelnen Lebensmittel-Packung genau anzusehen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Zucker wird nämlich längst nicht immer als „Zucker“ ausgewiesen, oft werden die verschiedenen Zuckerarten angegeben. Die heißen dann zum Beispiel Fructose, Glucose, Saccharose, Maltose, Dextrose, Laktose und als Verbraucher sollte man ebenfalls einen großen Bogen um sie machen.

Denn wir alle wissen ganz genau: Zu viel Zucker verursacht Karies und macht dick. Außerdem wird Zucker häufig in Zusammenhang mit Diabetes mellitus (Altersdiabetes) gebracht. Glaubt man den Suchtmedizinern am Zentrum für seelische Gesundheit in Mannheim, kann Zucker sogar süchtig machen. Wir müssen also aufpassen.



Zuckerwissen


Aus chemischer Sicht ist „Zucker“ ein Sammelbegriff für alle süß schmeckenden Saccharide, zudem ist es die Handelsbezeichnung für den Doppelzucker Saccharose. Er ist gleichermaßen ein Nahrungs- als auch ein Genussmittel und muss kein Haltbarkeitsdatum tragen.

Zuckertechnisch, ist die Menschheit schon früh auf den Geschmack gekommen: Die ältesten Zuckerrohr-Funde in Polynesien datieren um 8.000 vor Christus, ab etwa 1500 wird es weltweit auf Plantagen angebaut. Nach Europa musste Zucker in der Regel jedoch importiert werden. Lange blieb Zucker deswegen ein kostspieliges Luxusgut für die Reichen, erst mit der Entdeckung des Zuckergehalts in der Runkelrübe (1747) und der einsetzenden industriellen Zuckerproduktion im frühen 19. Jahrhundert änderte sich dies.


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Aus chemischer Sicht ist „Zucker“ ein Sammelbegriff für alle süß schmeckenden Saccharide, zudem ist es die Handelsbezeichnung für den Doppelzucker Saccharose. Er ist gleichermaßen ein Nahrungs- als auch ein Genussmittel und muss kein Haltbarkeitsdatum tragen.

Zuckertechnisch, ist die Menschheit schon früh auf den Geschmack gekommen: Die ältesten Zuckerrohr-Funde in Polynesien datieren um 8.000 vor Christus, ab etwa 1500 wird es weltweit auf Plantagen angebaut. Nach Europa musste Zucker in der Regel jedoch importiert werden. Lange blieb Zucker deswegen ein kostspieliges Luxusgut für die Reichen, erst mit der Entdeckung des Zuckergehalts in der Runkelrübe (1747) und der einsetzenden industriellen Zuckerproduktion im frühen 19. Jahrhundert änderte sich dies.



Süße Alternativen zum Zucker: Agavendicksaft und Co.


Wenn es ums Süßen geht, ist weißer Industriezucker immer noch das gängigste Mittel. Dabei ist nicht nur die massive Verwendung dieses Stoffs, wie wir bereits gesehen haben, hoch problematisch. Mit Agavendicksaft und Co. bestehen auch verschiedene Alternativen. Einige davon möchten wir Ihnen heute vorstellen:


Agavendicksaft: die gesunde Alternative


Doch zum Glück gibt es zahlreiche Zucker-Alternativen: Für alle, die sich zuckerreduziert ernähren möchten, ist zum Beispiel Agavendicksaft ein echter Geheimtipp. Anders als Zucker enthält Agavendicksaft viele natürliche Enzyme und ist reich an Inulin, einem Polysaccharid. Agavendicksaft kann lange gelagert werden und hat eine hohe, neutrale Süßkraft. Hergestellt wird Agavendicksaft aus der „Blauen Tequila Agave“. Dazu wird das Herz der Pflanze zerkleinert, das daraus gewonnene Mus gepresst und der entstandene Saft gefiltert und eingedickt. Typisch für Agavendicksaft ist eine hohe, neutrale Süßkraft. Agavendicksaft kann so für eine Vielzahl von Gerichten und Getränken verwendet werden.


Reissirup: süß, aber diskret


Reissirup ist eines der ältesten Süßungsmittel und sehr einfach herzustellen. Dazu wird Reis gemahlen und gekocht. In der anschließenden Fermentierung wird die Reisstärke in Zuckermoleküle aufgespalten. Der so entstandene Sirup zeichnet sich durch geringen Eigengeschmack und einen hohen Anteil an langkettigen Zuckerarten aus, die erst verzögert in das Blut aufgenommen werden.


Stevia: kalorienlos und lange Zeit verboten


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Stevia – © Santje09, istockphoto.com


Stevia wird aus den Blättern der gleichnamigen südamerikanischen Pflanze gewonnen und zeichnet sich durch eine extrem hohe Süßkraft aus. Der daraus entstandene Stoff hat keine Kalorien. Dennoch ist Stevia – obwohl als Zuckerersatz optimal – derzeit in Deutschland und fast der gesamten EU als Süßstoff nicht zugelassen. Dies wird sich vermutlich in den nächsten Jahren ändern, bis dahin wird Stevia meist als Kosmetikartikel oder Badezusatz deklariert und verkauft.



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