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Warum vegan? Warum vegetarisch?


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© kochwerte.de, Foto: Matthias Hensel


Auch wenn Deutschland gemeinhin als Heimat des Schweinebraten gilt, entscheiden sich auch hierzulande immer mehr Menschen dafür, auf Fleisch oder tierische Produkte zu verzichten. Welche können nun aber die Gründe sein, sich für eine wie auch immer geartete vegetarische oder gar vegane Ernährungs- bzw. Lebensweise zu entscheiden? Nun, es lassen sich verschiedene Bereiche von Gründen ausmachen, die größtenteils entweder das Wohlergehen des Menschen selbst oder der Tiere betreffen, die sich auf umweltpolitische Problematiken beziehen oder die auf die Ernährung der Weltbevölkerung rekurrieren. Mensch, Tier und Umwelt – all diese Bereich spielen im gegebenen Kontext also eine bedeutende Rolle. Im Folgenden stellen wir sie Ihnen jeweils genauer vor. Wir möchten Ihnen den beeindruckenden Film „Home“ zu diesem Thema empfelhlen, der sich mit dem zerstörerischen Wirken des Menschen auf diesem Planeten beschäftigt.


Tier-Leid vermeiden


Beginnen wir mit den Gründen, die sich auf Tierrechte bzw. vermeidbares Leid beziehen, das Tieren im Rahmen der Produktion tierischer Produkte zugefügt wird: Eine große Gruppe derer, die auf alle oder teilweise auf tierische Produkte verzichten, tun dies, weil sie der Ansicht sind, dass es moralisch falsch ist, Tiere für menschliche Zwecke zu töten oder leiden zu lassen. Sie verweisen auf Massentierhaltung, die beispielweise der Produktion von Fleisch, Milch oder Eiern dient, die Tiere möglicherweise zwingt, unter längst nicht mehr artgerechten Bedingungen ein kümmerliches Dasein ohne Tageslicht und ausreichenden Bewegungsraum zu führen, auf das rasante Mästen von Tieren und das baldige Töten zwecks Fleischgewinnung, auf durch Massentierhaltung entstehende Krankheiten auf Seiten der Tiere und einen hierdurch bedingten Einsatz von einer breiten Palette an Medikamenten, die letztlich auch den Weg in das Schnitzel finden können.

All dieses Leid der Tiere könnte vermieden werden, so das Argument, wenn die Menschen aufhören würden, Tiere für ihre Zwecke zu missbrauchen und auf tierische Produkte verzichten würden bzw. wenigstens ihren Konsum stark einschränken würden. Diese Linie der Argumentation ist nicht zuletzt maßgeblich von Peter Singer, einem australischen Philosophen und Tierethiker, beeinflusst worden, der 1975 erstmals sein Buch Animal Liberation veröffentliche.


Gelebter Umweltschutz


Betrachten wir nun mögliche umweltpolitische Gründe für den (teilweisen) Verzicht auf tierische Produkte: Um beispielweise Fleisch zu produzieren, werden riesige Mengen Getreide als Futtermittel für die Rinder, Schweine usw. benötigt. Für die Produktion dieses Getreides und für die Bereitstellung von Weiden werden (Regen)Wälder gerodet; viel mehr, als es für eine fleischlose Ernährung der Bevölkerung nötig wäre. Auch die Menge der bei der Fleischproduktion entstehenden Treibhausgase ist ungleich höher als die, die bei der Produktion von Gemüse entsteht, ebenso die Menge der chemischen Stoffe, die die Entstehung des umweltschädlichen Sauren Regens begünstigen.


Erleichterung für eine wachsende Weltbevölkerung


Kommen wir nun zu den sich auf die Ernährung der Weltbevölkerung beziehenden Gründe: Hat man sich die letztgenannten umweltpolitischen Gründe verinnerlicht, ergeben sich diese Gründe fast unmittelbar: Die enormen Mengen an Getreide, die als Futtermittel für Masttiere im Rahmen der Produktion von tierischen Nahrungsmitteln benötigt werden, könnten alternativ dazu genutzt werden, große Teile der Weltbevölkerung zu ernähren.

Das folgende Zitat von Peter Singer verdeutlich das in besonderer Weise: „Ohne die massiven Futtermittelimporte aus der sog. 3. Welt könnten unsere Fleischmengen überhaupt nicht produziert werden. Alle sieben Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind unter zehn Jahren anHunger, weil diese Pflanzennahrung fehlt. […] Auf den landwirtschaftlichen Flächen dieser Regionen wird pflanzliche Nahrung angebaut und als Futtermittel in die Industrieländer gebracht, um hier zur „Veredelung“ für Mastfutter zu dienen: Verelendung durch ,Veredelung‘.“ Würde man die selbe Menge an Getreide, die benötigt wird, um eine bestimmte Menge an tierischen Produkten zu produzieren, unmittelbar für die Nahrung der Menschen einsetzen, könnte der Hunger von erheblich mehr Menschen auf diese Weise gestillt werden.


Auch der Einzelne profitiert


Zu guter Letzt, oder auch gleich zu Beginn – je nach dem – verweisen Vegetarier und Veganer auch darauf, dass die von ihnen gewählte Form der Ernährung nicht nur natürlicher ist (welches Tier trinkt schon Muttermilch von anderen Tieren, so das Argument grob gesprochen), sondern auch gesünder für den Menschen. Oft geht mit einer solchen Ernährungsweise ein gesundheitsbewussteres Leben einher. Schließlich sind Obst und Gemüse in der Regel weniger kalorienreich als tierische Produkte, enthalten dafür mehr Vitamine und häufiger ungesättigte Fettsäuren. Hinzukommt, dass man die Auswirkungen der Massentierhaltung wie zugefütterte Hormone oder Antibiotika nicht in den eigenen Körper aufnimmt.

Dies sind zwar bei Weitem nicht alle Gründe, die man für eine vegetarische oder vegane Lebensweise anführen kann, aber zumindest eine Auswahl der wichtigsten, die durchaus den Leser veranlassen könnten (und vielleicht sollten), seine Ernährungsgewohnheiten einmal kritisch zu beleuchten.


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